Freitag, 25. August 2017




„Hör auf Dein Herz "

Ein Satz, den jeder kennt. Bislang war er natürlich im übertragenen Sinne gemeint und wird meist gleichgesetzt mit dem Bauchgefühl bzw. den emotionalen Empfindungen, der Intuiton bzw. inneren Stimme. Aber durch neueste Erkenntnisse wird klar, dass man dies tatsächlich wortwörtlich nehmen sollte. 

Erst seit kurzem weiß man, dass das Herz ein eigenes kleines Gehirn besitzt, bestehend aus ca. 40.000 Neuronen. Wissenschaftler auf der ganzen Welt bestätigen mittlerweile, dass es eigenständig wahrnehmen und entsprechend die Funktionen des Herzens regulieren kann, Veränderungen schneller merken als das "normale Gehirn",  und dadurch intuitiv vorhersehen kann. Es ist zudem über das vegetative Nervensystem direkt mit unserem Gehirn verbunden, auf das es mit einwirkt. Das Herzgehirn verfügt überdies über eine eigene Hormonfabrik, mit der es mittels Adrenalin und Noradrenalin den Blutdruck steuert. Ausserdem setzt es das herzeigene Hormon Oxytocin frei, welches emotionale Bindungen stärkt. (Ausschüttung dieses Hormons beispielsweise bei einer "herzlichen" Umarmung).

Die Wissenschaftler haben auch entdeckt, dass das Herz das größte elektromagnetische Feld des Körpers besitzt und dieses über mehrere Meter Entfernung noch gemessen werden kann und in diesem elektromagnetischen Feld emotionale Informationen verschlüsselt sind. Was das Herz  ausstrahlt wird demnach von den Emotionen beeinflusst. Wenn wir also Gefühle von Liebe, Mitgefühl, Dankbarkeit u.a.  fühlen, schickt das Herz diese Informationen hinaus. 

Es beeinflusst nicht nur den eigenen Körper, sondern auch die Hirnwellen von Mitmenschen. Eine wie ich finde gute Erklärung dafür, dass wir  andere Menschen spüren können, selbst wenn sie entfernt von uns sind. 

Was das Herz also fühlt, hat Einfluss auf unsere Leistungsfähigkeit und unser Wohlbefinden. Sind Herz und Gehirn im Gleichgewicht, dann hat dies positive Auswirkungen, wie beispielsweise: Normaler Blutdruck, ruhige Atmung, langsames Altern, gesundes Immunsystem, entspanntere Muskulatur, höhere emotionale Stabilität, geringere Anfälligkeit für Ängste und Depressionen.

Das Herz mit seinem eigenen kleinen Gehirn beeinflusst unseren Körper und Geist auf vielfältige Weise und eine Harmonie des Herzens sein schönster Ausdruck. Ein wunderbarer Ansporn, die Sprache des Herzens zu verstehen. Und wie jede Sprache kann man auch diese erlernen. 

Die folgende Übung wurde am Heart-Math-Institute in Kalifornien erforscht und entwickelt. Zuvor solltest du mit den nachstehenden  3 Schritten dein Herz ins Gleichgewicht bringen. Das dauert höchstens ein paar Minuten. Diese Vorab-Übung kannst du regelmäßig auch allein anwenden, je öfters du diese durchführst, umso schneller gelangt dein  Herz ins Gleichgewicht.


1. Schritt: 
Zweimal langsam und tief einatmen. Dabei auf die Atmung konzentrieren und nach dem langsamen Ausatmen kurz pausieren, bis der Körper von sich aus nach dem nächsten Atemzug verlangt.


2. Schritt:
Weiter langsam und tief einatmen, ohne die Atmung willentlich zu beeinflussen. Dabei stellt man sich bildlich vor, man würde durch das Herz atmen (wer sein Herz noch nicht spürt, kann sich vorstellen, wie er durch den zentralen Brustbereich atmet). Beim Einatmen vorstellen, wie das Herz all die frische, beruhigende, reinigende Luft bekommt, die es braucht. Beim Ausatmen vorstellen, wie alle überflüssigen Abfallstoffe weggeblasen werden. Das Herz dabei beobachten.


3. Schritt:
Ruhig weiteratmen. Nun auf ein Gefühl von Wärme und Ausdehnung in der Brust achten durch Gefühle von Dankbarkeit oder Liebe. Eine gute  Unterstützung  bringt das Denken an einen geliebten Menschen oder ein Tier oder etwas, was Liebe in dir auslöst. 



Was sagt das Herz?

Nun kannst du eine Fragen stellen und dich dabei auf das Herz konzentrieren. Was passiert, wenn du diese Frage stellst? 

a. Fühlt es sich warm (bzw. wärmer als zuvor) in der Herzgegend an, fühlt es sich so an, als würden sich Brustkorb, Herz und Liebe ausdehnen? Dann lautet die Antwort des Herzens JA.

b. Fühlt es sich hingegen eher so an, als würde sich das Herz zurückziehen und verschließen, dann lautet seine Antwort NEIN.

Was das Herz antwortet kann mit den eigenen Überlegungen für eine Entscheidung mit einbezogen werden und eine solche vielleicht leichter machen. Manches Mal ist es auch spannend zu sehen, ob Herz und Verstand bezüglich der Situation und Frage im Einklang sind.




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