Mittwoch, 6. November 2019


Für mich ist Urvertrauen etwas, was wir in unser Leben mitbringen. Als Seele wissen wir um unseren Ursprung, um unsere Göttlichkeit. In uns wohnt ein ganz selbstverständliches Vertrauen zum Leben in einem Körper. Wir brauchen nicht darüber nachzudenken zu atmen, wir tun es einfach.

Vertrauen setzt immer eine Verbindung zu etwas voraus. In Falle des Urvertrauens ist es die Verbindung zum Schöpfer. Wenn wir auf der Erde inkarnieren, erleben wir eine Trennung vom Höheren Bewusstsein. Die Verbindung zu unserer wahren Seelenheimat geht aber nie verloren, doch das niedrige Bewusstsein ist sich dieser Verbindung und ihrer Herkunft nicht mehr in bewusster Erinnerung bzw. nimmt diese mit der Zeit immer mehr ab.

Während der Schwangerschaft, wo wir im Mutterleib geborgen, geschützt und genährt gedeihen und Form annehmen können, verankert sich dieses Urvertrauen in Verbindung mit der Mutter. Aber bereits im Mutterleib wirst du erste Prägungen erfahren, weil schon da die Emotionen der Mutter und deren Verhalten, ihre Gewohnheiten usw. auf dich einwirken. Ab Geburt bist du für alles um dich herum empfänglich und nimmst alles offen auf. Je nach Geburtshergang entwickeln sich hier schon einige Ängste. Vom warmen schützenden Mutterleib wirst du plötzlich in ein kaltes dir grenzenlos erscheinendes Umfeld geholt, deine Verbindung zur Mutter über den Nabel wird abgeschnitten und du musst von einer Sekunde zur nächsten über den Mund atmen. Die allerersten Erfahrungen werden tief im Zellbewusstsein gespeichert und prägen uns maßgeblich. Unser Urvertrauen erfährt seine ersten Erschütterungen.
Die ersten Lebensmonate leben wir in völliger Abhängigkeit und unser Vertrauen wächst, wenn die Eltern gut für uns sorgen und unsere Bedürfnisse stillen und ihre Liebe zeigen durch Körperkontakt, hingebungsvolle Aufmerksamkeit und Beschäftigung mit dem Kind. Es erklärt sich von selbst, dass das Urvertrauen einen Knacks bekommt, wenn die Bedürfnisse eines Kindes nicht gestillt werden und es wenig Geborgenheit, Kälte, Vernachlässigung etc. erfährt.  Wenn so ein elterliches Verhalten mit anderen Faktoren zusammenkommt, kann die Vertrauensbildung in der frühen Kindheit empfindlich gestört werden. Hier kann Misstrauen wachsen, sich Angst entwickeln, um nur einiges zu nennen. Kinder haben grundsätzlich ein starkes Gemüt, da sie noch eine viel stärkere Verbindung zu ihrem Höheren Bewusstsein haben, aber sie entwickeln oft ein tiefes Misstrauen anderen Menschen und dem Leben gegenüber, wenn sie schlecht behandelt wurden oder sich unerwünscht fühlen. Hinzu kommt, dass mit der Zeit die Seelen-Erinnerungen schwinden. Das Ergebnis ist dann u.a. Angst vor Bindung, Depressionen und andere psychische Störungen.





Von dem bisher Gesagten kannst du zwei Formen von Vertrauen ableiten. Für mich ist das Urvertrauen das Gottvertrauen und ich möchte dieses im Folgenden spirituelles Vertrauen nennen. Das zweite Vertrauen, welches wir im Laufe unseres Heranwachsens aufbauen, möchte ich als das Vertrauen ins eigene Ego bezeichnen, weil es abhängig ist von unseren Verbindungen in der Außenwelt. 

Beide Arten führen uns zu auch zu zwei verschiedenen Arten von Selbstvertrauen. Dem Selbstvertrauen, welches aus dem Glauben an Gott und dem Höheren Bewusstsein stammt und dem Selbstvertrauen, dass wir aus unserem Ich (Ego) und seinem kleinen Bewusstsein beziehen. Letzteres ist sehr abhängig davon, wie viel Angst wir beim Heranwachsen bereits erfahren mussten. Waren wir dem erzieherischen Druck von Eltern ausgesetzt, die sehr anhängig von materiellen Dingen waren, die Statussymbolen mehr Beachtung schenkten als den inneren Werten oder Erfolg und Anerkennung gleichgesetzt haben mit Wissen anstatt Liebe und innere Talente, dann ist verständlich, dass der Selbstwert nur noch von äußeren Einflüssen bestimmt wird und das Selbstvertrauen sich nur auf die Umwelt bezieht und nicht mehr auf sich und seine wahren Potential. Sobald man den äußeren Bedingungen nicht gerecht wird, kommt Angst auf, Angst vor Verlust von Ansehen, von Liebe, vor Demütigung usw. Hier finden wir eine Menge an Ängsten, die durch zu wenig Selbstvertrauen entstehen. Samarphan (spiritueller Lehrer) sagt hierzu:

Wenn Vertrauen von äußeren Umständen abhängt, ist es nicht Vertrauen. Dann ist es eine Rationalisierung im Verstand. „Ich bin OK, weil ich genug auf dem Konto habe.“ Aber wenn du im Minus bist, wo ist dann das OK-Sein? Hat sich dein OK-Sein verändert, nur weil da andere Zahlen stehen?

Es muss uns klar werden, dass es nur ein Vertrauen geben darf, welches jegliche Angst überflüssig macht. Das spirituelle Vertrauen. Leider ist dies aber für die meisten Menschen verschüttet worden, als sie anfingen zu glauben, sie seien nur ein Körper und hätten nur dieses eine Leben. Und selbst die, die es besser wissen, finden nur schwer zu ihrem Urvertrauen zurück. Es gibt zwar viele Religionen, die uns Gott näher bringen und uns sagen, dass wir auf Gott vertrauen sollen, aber auf der anderen Seite setzen sie wiederum auf die Furcht vor Gottes Zorn, wenn man sich nicht an die göttlichen Regeln hält. Leider! Meist schüren Religionen Angst und sind Initiatoren für Kriege. Sie zählen zum Egovertrauen und üben eine starke Macht auf uns aus, der wir uns nur schwer entziehen können. Schwer deshalb, weil so vieles von dem, was über Gott vermittelt wird, ganz sicher seine Berechtigung hat und man instinktiv weiß und spürt, dass viel Wahrheit in ihnen steckt. Man denke nur an die Bibel und den Koran. Beides Bücher, die von Menschenhand geschrieben wurden, die die Gesetze der Schöpfung nach ihrem Gutdünken weitergegeben haben, um uns Menschen klein zu halten und von unserm wahrem Potential zu entfernen, damit sie ihre Macht ausbreiten konnten. 

Spirituelles Vertrauen hat es durch diese Vormachtsstellung diverser Religionen wesentlich schwerer, sich in dieser Welt zu etablieren. Es bedarf größerer Bemühungen, um  sich aus dem eingeimpften Gedankengut zu befreien und selbst seinen Glauben und Halt im Leben zu finden. Der Glaube an Gott wird maßgeblich von der Mutter ans Kind weitergegeben. Sie  ist die erste Verbindung zum Kind und vermittelt ihre Emotionen, ihren Glauben und ihre Handlungen. Wenn wir Glück hatten, hat sie uns Sicherheit mitgegeben durch ihren eigenen Glauben an Gott.

Ich glaube auch, dass wir alle irgendwie an Irgendetwas glauben, auch wenn wir diesen Glauben nicht benennen können. Unser Instinkt und unsere Verbindung zu unserem Höheren Selbst, auch wenn diese unbewusst ist, lässt unser Urvertrauen nie ganz versinken, selbst dann nicht, wenn wir in einem atheistischen Umfeld aufgewachsen sind. Ganz tief in uns allen wohnt latent und im stillen der Glaube an eine Höhere Macht im Universum, das Wissen um unsere Ewigkeit. Du kannst gar nicht anders, als Urvertrauen haben, denn du bist Urvertrauen. Du erinnerst dich nur nicht. Kein Urvertrauen zu haben ist eine Illusion, genauso wie die Angst. Und wodurch entsteht diese Illusion? Durch deine Glaubenssätze. Sie lassen dich zweifeln und Zweifel sind nichts anderes als ein permanentes Vertrauen in einen Glaubenssatz, der nicht mit deinem wahren Selbst in Einklang ist. Wahres Vertrauen ist furchtlos, das Gegenmittel gegen jede Form von Angst und Zweifel. Wahres Vertrauen eliminiert Angst, gibt wahres Selbstvertrauen und wir können unser höchstes Potential entfalten. Du erlebst völlige Freiheit.




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